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Suche

Im vorigen Teil haben wir mit der Sammlung und dem Sichten von Daten, Dokumenten und Fotos begonnen. Sie haben die Dokumente und Bilder nach Personen sortiert. Für unser Projekt Ahnenforschung haben wir also sinnbildlich den Erdaushub durchgeführt. Nun legen wir das Fundament.


Der nächste Schritt ist die Auswahl der Methode zur Erstellung Ihrer persönlichen Ahnentafel. Diese kann auf unterschiedliche Arten erstellt werden.


  • · Händisch auf Papier

  • · In einer Ahnenforschungs-Software lokal auf ihrem Computer

  • · In einer Cloud-Lösung im Internet.


Händisch auf Papier

Für diese Variante, die speziell zu Beginn ihrer Arbeit sehr viel Sinn macht, um sich einen Überblick zu verschaffen, können Sie unser Formblatt nutzen, das wir bereits im vorigen Artikel angeboten haben. Auf unserem Formblatt werden vier Generationen dargestellt. Zur Erweiterung wird für jede Person in der vierten Generation ein neues Formblatt angelegt. Um sieben Generationen darzustellen brauchen sie also neun Formblätter und für weitere drei Generationen kommen 64 Blätter dazu. Alternativ kann man aber auch Karteikarten für die einzelnen Personen verwenden und die Vorfahren nach Kekulé nummerieren.


Sie haben zwar durch diese Methode keine Kosten, jedoch wird ihre Ahnentafel damit sehr unübersichtlich. Mit dieser Methode ist es auch nur schwer möglich, eine Übersicht über die Geschwister Ihrer Vorfahren zu erlangen. Wollen Sie weiter in die Vergangenheit reisen und mehr über Ihre Ahnen erfahren, ist diese Methode ungeeignet, weil sie nur zweidimensional familiäre Beziehungen anzeigen kann.

Bild von LisaJasminAdams auf pixabay.com


Ahnenforschungs-Software

Es gibt unzählige Computerprogramme für Ahnenforschung. Der große Vorteil liegt darin, dass auch komplexe Familiensituationen gut und transparent abgebildet werden können. Diese Programme haben vorgefertigte Eingabemasken, mit denen man das Sammeln der Informationen gut und übersichtlich durchführen kann. Mit entsprechenden Auswertungen können daraus Ahnentafeln, Stammbäume und vieles mehr dargestellt werden. Dazu zählen Programme wie Family Tree Builder, Family Tree Maker, Legacy, Familiy Tree 9 und viele mehr.

Internet Cloud-Lösung

Die modernste Möglichkeit, Ihre Forschungsergebnisse zu verwalten, sind Online-Programme. Diese haben den Vorteil, dass ein Datenabgleich mit den Erkenntnissen anderer Ahnenforscher möglich ist. So ergeben sich bei der Suche möglicherweise neue Hinweise. Nicht jeder Hinweis oder jeder Match ist aber auch genau recherchiert. Daher ist auch hier eine genaue Kontrolle erforderlich. Einige Programme sind in einer vereinfachten Version kostenlos. Die kostenlosen Versionen sind in der Regel begrenzt, was die Anzahl der Datensätze betrifft. Ein bezahltes Upgrade erweitert die Möglichkeiten. Wir selber arbeiten mit der Datenbank von myHeritage. Andere Systeme sind Ancestry, FamilySearch usw.


Wir selber arbeiten bei Familienhistorik mit myHeritage, der beliebtesten Plattform in Österreich. Durch die bereits vorhandenen und von anderen Anwendern gesammelten Daten können Stammbäume rasch abgeglichen werden.



Bei der Erfassung der Daten sollten Sie in jedem Fall ein einheitliches System etablieren. Das gilt im speziellen für die Erfassung der Namen und der Adressdaten. Gewöhnen Sie sich von Anfang an, auch die Quellen ihrer Daten zu erfassen und zu archivieren.


„Lass Vergangenes dir nicht das Heute diktieren, aber lass es für Zukünftiges ein wichtiger Ratgeber sein.“


Im Zuge Ihrer Forschung werden Sie die eine oder andere Überraschung erleben. Möglicherweise wird die Arbeit auch Ihr Weltbild verändern. Aber die Forschung zahlt sich in jedem Fall aus. Ihre Achtung für die Ahnen steigt und auch Ihr geschichtliches Verständnis wird gestärkt.


Im nächsten Teil der Serie beschäftigen wir uns mit der Recherche in Kirchenbüchern und der daraus resultierenden Problematiken.

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Schritt 1 – Sammeln und sichten von Daten


Jede Ahnenforschung startet mit der Sammlung der vorhandenen Unterlagen im näheren Umfeld ihrer Familie.


  • Fragen Sie Ihre Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern nach Dokumenten mit personenstandsbezogenen Daten (Geburtsdatum, Heiratsdatum, Sterbedatum und den jeweiligen Orten). Sehr hilfreich sind Ahnenpässe (Arier-Nachweise aus der NS-Zeit), Familienbücher, Totenbilder, Partezettel oder alte Briefe. Auch scheinbar unwichtige Dokumente können später im Kontext wichtige Hinweise liefern.

  • Befragen Sie die noch lebenden Familienmitglieder und lassen sie sich Geschichten und Anekdoten erzählen. Fragen Sie auch nach den Religionsbekenntnissen. Machen Sie sich dabei detaillierte Notizen zur Begebenheit, zum Zeitpunkt und zum Ort. Diese Informationen können später sehr hilfreich sein.

  • Sammeln und sichten Sie alte Familienfotos. Identifizieren Sie mit noch lebenden Verwandten die Personen auf den Bildern. Wenn alle Zeitzeugen gestorben sind, ist es praktisch unmöglich, die Personen zu identifizieren. Sinnvoll ist es, alle ausgeborgten Bilder einzuscannen und mit den Namen der abgebildeten Personen abzuspeichern.

  • Besuchen Sie die Friedhöfe, auf denen Ihre Vorfahren begraben sind. Auf älteren Grabsteinen sind viele nützliche Informationen enthalten. Machen Sie Fotos von den Grabstätten und vor allem von den Inschriften auf den Grabsteinen.


Jede Information ist ein Ansatzpunkt für Ihre weitere Forschung. Alles kann nützlich sein, mehr über die eigene Herkunft zu erfahren. Aber nicht alles, was in der Familie weitererzählt wurde, hält einer Überprüfung stand. Daher müssen alle Daten, außer den amtlichen Dokumenten, überprüft werden.

Sichten Sie nun die gesammelten Unterlagen nach mütterlicher und väterlicher Linie. Damit ist, wenn wir die Ahnenforschung mit dem Bau eines Hauses vergleichen, der Erdaushub geschafft.


Tragen sie nun die gesammelten Daten in eine Ahnentafel ein. Zu Beginn ihrer Forschung empfehlen wir Ihnen, unsere Vorlage zu nutzen. Diese können Sie kostenlos unter dem folgenden Link downloaden.


Im untersten Feld unseres Formblattes wird der eigene Name oder der Ausgangsperson (des Probanden) eingetragen. Der Vater ist die Nummer 2, die Mutter die Nummer 3. Jeweils der Vater hat die doppelte Nummer des Kindes und die Mutter hat die um 1 größere Zahl als der Vater. Diese Zuordnung wird in der Genealogie, der Ahnenforschung, Nummerierung nach Kekulé genannt.


In den nächsten Teilen der Serie beschäftigen wir uns mit der Erstellung ihrer Ahnentafel und der Recherche nach Ihren Vorfahren. Dazu erhalten Sie nützliche Tipps und wichtige Links für Ihre Suche.

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Ahnenforschung leicht gemacht – Teil 1


Wir leben in einer hektischen Zeit, die unser bisheriges Verständnis von Alltag auf den Kopf gestellt hat. Viele Menschen haben nun Zeit und Gelegenheit, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Dabei stellt man sich auch oft die Frage, wer wir sind oder woher wir abstammen.

Was veranlasst uns, etwas über unsere Wurzeln und über unsere Vorfahren, die vor Jahrhunderten gelebt haben, zu erfahren? Es ist das Bedürfnis der Menschen, die eigene Identität zu finden. Wir wollen wissen, woher wir kommen und wer unsere Vorfahren waren.


Noch nie in der Geschichte der Menschheit hat sich das Alltagsleben im Laufe einer Epoche derart verändert wie in den letzten 150 Jahren. Während in den Jahrhunderten davor, eine Generation in die Fußstapfen der vorherigen trat, ohne dass das Leben großen Veränderungen ausgesetzt war, haben wir Jüngeren, die in einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges geboren wurden, keinen blassen Schimmer, unter welchen Bedingungen unsere Vorfahren gelebt haben. Wir wissen kaum etwas von den Problemen und Sorgen, den Schicksalsschlägen oder den Entbehrungen unserer Ahnen. Wir haben oftmals nicht einmal mehr eine Vorstellung von ihren Lebensbedingungen.


Dabei sind es genau jene Menschen, die uns zu dem gemacht haben, was wir heute sind. Sie haben unsere Eigenschaften, Fähigkeiten, Fertigkeiten und unsere Interessen genetisch geprägt. Wäre nur ein einziger unserer Vorfahren nicht vorhanden, gäbe es uns nicht. Diese Erkenntnis schafft Demut und ein Zugehörigkeitsgefühl zu unserer Familie und unseren Vorfahren und fördert über die gewonnenen Erkenntnisse auch die persönliche Entwicklung. Anselm Grün definierte es so:


„Nur, wer seine Wurzeln kennt, kann wachsen!“

Ahnenforschung ist viel mehr als das Sammeln von Namen und Daten. Es ist die gesamte Erforschung unserer Ahnen und deren Lebensumstände. Deren Berufe, deren Wohnorte und die Regionen, in denen sie gelebt haben, sowie die äußeren Begleitumstände wie Kriege, Naturkatastrophen, Brände, Hungersnöte, Seuchen und Krankheiten haben unsere Vorfahren und in der Folge auch uns geprägt. Ahnenforschung ist also nicht nur die Frage nach dem Wann sondern auch nach dem Wie.


Sie werden auf Ihrer Reise spannende Erkenntnisse sammeln und Überraschungen erleben. Sie werden womöglich Dramen und Tragödien aber auch bewegende Momente ihrer Vorfahren entdecken. Doch wie beginnen Sie ihre eigene Familienhistorik? Die folgende Artikelserie führt Sie Schritt für Schritt zur perfekten Familienhistorik.

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